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Offensive Tanz

Ein Bericht von Tanzbotschafterin Ophelia Onyeukwu

Hush von De Dansers zu Gast im Theater Strahl

Eine Akrobatikshow? Ein Konzert? Poetry Slam? Es war alles!

©Bart Grietens

Angefangen mit einem grellen, klaren Ton und geendet mit einem zärtlichen, melancholischem Ton in der Dunkelheit, erfüllte das atemberaubende Stück „Hush" der niederländischen Tanzkompanie De Dansers die Bühne des Theater Strahls. Man kann nicht beurteilen, ob es ein Tanzstück, eine Akrobatikshow, ein Konzert oder ein Poetry Slam war, denn es war alles.

Die sechs Tänzer*innen verwoben Tanz, Akrobatik Musik und Sprache mit fließenden Übergängen. Ein fortführender Bewegungsfluss durchzog das Stück, mit teils zärtlichen, wie auch kantigen und strukturierten Gesten. Die Übergänge zwischen den verschiedenen Tanzqualitäten, machten das Stück lebendig und fesselnd zugleich.

Ebenfalls spielten die Sounds eine große Rolle: Die Töne des Klaviers und des Schlagzeuges begleiteten beinahe die ganze Show und untermalten teilweise Saxophonsoli oder Gesang. Doch nicht nur das Schlagzeug gab der Performance den Beat, auch die Körper der Tänzer*innen mit ihren Bewegungen selbst. Zum einen das Klatschen auf den eigenen Körper, zum anderen die zur Musik synchronen, gestochenen Bewegungen. Außerdem füllte der intensive Atem der sechs Tänzer*innen die stillen Momente zwischen den lauten.

©Bart Grietens

Jeder Moment der Performance war bis ins Kleinste einstudiert und bewusst überlegt. Sei es das elegante Zu-Boden-Werfen, das Wieder-auf-Helfen oder die komplexen Sprünge, die dem Stück eine Schwerelosigkeit verliehen. Jede Bewegung und jeder Sound fügte sich den Folgenden und wirkte zugleich wie Improvisation. Während Wörter Themen wie Wasser, Liebe und Streit benannten, kämpfte ein Duo mit der Liebe und der Zärtlichkeit, begleitet von plätschernden Wassergeräuschen. Das Duo stellte einen extremen Wechsel zwischen Kampf und Liebe dar, der die Zuschauer in das Geschehen einsog. Ebenso wie die klare, starke Choreo eines Quartetts, mit ihren wiederholenden, einprägsamen Bewegungen.

Das intensive Stück endete mit Gemeinsamkeit und Zärtlichkeit, gefolgt von einem beeindruckenden Duo, das in Gesang überging, der als zärtlicher melancholischer Ton in der Dunkelheit ausklang.

©Bart Grietens